Alle Vögel sind schon ausgeflogen - Verloren
In diesem Nebel schrumpft meine Welt auf die Größe meines eigenen Körpers. Jede Bewegung ist tastend, jeder Schritt ein Schritt ins Unbek...
Ivan in Abstracts
Das Projekt “Alle Vögel sind schon weggeflogen” erkundet die emotionale Reise der Protagonistin, die symbolisch aus der bequemen Dunkelheit ihrer Unwissenheit in die grelle Realität von Erkenntnis und Verantwortung tritt. Die Geschichte ist eine Metapher für das menschliche Bedürfnis nach Freiheit und Selbstbestimmung, aber auch die Angst vor dem, was diese Freiheit mit sich bringt – die Konfrontation mit der Welt, wie sie wirklich ist. Der Käfig, der ursprünglich als Gefängnis wahrgenommen wurde, entpuppt sich als schützende Mauer, die die Protagonistin von den Unannehmlichkeiten der Realität abgeschirmt hat. Die Flucht aus diesem Käfig offenbart jedoch nicht nur Schönheit und Licht, sondern auch die Zerstörung und das Leid, die Teil unserer modernen Welt sind. Das unaufhaltsame Fortschreiten der Menschheit auf einem selbstzerstörerischen Weg wirft Fragen nach der Verantwortung des Individuums auf. Die Protagonistin sehnt sich nach der Sicherheit des alten Käfigs zurück, doch es gibt keinen Weg mehr zurück in die Unwissenheit. Die Erkenntnis ist unumkehrbar und die Bürde der Verantwortung lastet schwer auf ihr.
Das Hauptziel dieses Projekts ist es, das Spannungsfeld zwischen Freiheit und Sicherheit, Unwissenheit und Erkenntnis künstlerisch darzustellen. Durch die visuelle Symbolik der leeren Vogelkäfige und die Körperhaltung der Protagonistin wird die emotionale und psychische Dimension des menschlichen Bewusstseinswandels erlebbar gemacht. Der Käfig steht für das, was uns vermeintlich zurückhält, während die Leere und Dunkelheit in den Bildern für die innere Isolation und Verwirrung stehen. Doch mit dem Eintritt des Lichts und der Erkenntnis konfrontiert das Projekt auch mit der paradoxen Erkenntnis, dass das, was wir als Freiheit anstreben, oft eine beängstigende und überwältigende Realität mit sich bringt. Es stellt sich die Frage: Ist die Flucht aus der Unwissenheit immer der erstrebenswerte Weg, oder führt sie uns in eine Welt, in der die Bürde der Erkenntnis manchmal zu schwer ist, um getragen zu werden?
Durch diese Serie möchte ich nicht nur die innere Zerrissenheit und den inneren Konflikt darstellen, sondern auch den Betrachter dazu einladen, über die Natur von Freiheit, Wissen und Verantwortung nachzudenken. Die Fotografien sollen die Zuschauer dazu anregen, ihre eigenen mentalen “Käfige” zu hinterfragen und zu überlegen, welche Schutzmauern sie sich vielleicht unbewusst um sich herum errichtet haben.
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