[2. Das Innehalten]

Sie lehnt im Raum, der atmet sacht,
kein Fliehen mehr, kein Widerstand.
Die Zeit, die einst in ihr erwacht,
liegt ruhend nun in ihrer Hand.

Ein Hauch von Wind durchfährt das Laub,
die Äste neigen sich im Spiel.
Sie lauscht dem Schweigen, fühlt sich taub,
ihr Innerstes wird sanft und still.

Ihr Blick versinkt in sanftem Schweben,
der Körper still, ein leiser Klang.
Verwoben mit dem alten Leben,
die Angst verfliegt, der Herzschlag bangt.

Kein Drängen mehr, kein Ziel, kein Müssen,
ein Dasein, sanft im Raum verweilt.
Ein Ruh’n im Staub, der Erde Kissen,
eine Seele, sie sanft in Stille heilt.